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Köln – Der Hosenboden-FC. Marvin Matip plumpst nach dem Abpfiff mit dem Allerwertesten auf den Rasen. Die Kölner Fans pfeifen, Trainer und Manager später mit Erklärungsversuchen für die bittere Realität.
Kölns Bester am Sonntag, Nationalspieler Lukas Sinkiewicz, verlässt mit hängendem Kopf und schweigsam die Katakomben. Köln verliert, verliert und verliert.
Sonntagabend entführte die Spitzenmannschaft aus Bremen mit einem 4:1 die Punkte aus dem RheinEnergieStadion, das Fußball-Feste wohl erst wieder bei der WM sieht. Die Situation ist nicht nur alarmierend, sondern sie ist ernüchternd: Da spielte der FC rund eine Stunde für seine Verhältnisse passabel mit, um am Ende durch zwei Last-Minute-Tore von Werder vorgeführt zu werden.
Die bitteren Fakten, die die Kölner Fans an den Rand des kollektiven Wahnsinns bringt: Auch im elften Anlauf gelang kein Sieg. Von 33 möglichen Punkte holte der FC zuletzt drei. In 16 Spielen verlor Köln zehn Mal und steht deshalb auf einem Abstiegsplatz.
Man gewöhnt sich langsam an Niederlagen. Und gewöhnt man sich auch an Abstiege?
Das Erschreckende: Die Kölner Profis gaben Sonntag alles. Doch „alles“ reicht derzeit nicht für die Bundesliga. Podolski, Streit und Rammbock Alpay fehlten gestern – okay. Aber auch mit dem Trio ist diese Mannschaft kaum bundesligatauglich. Die Vereinsführung muss dies erkennen und im Winter personell handeln.
Ob dann noch der Trainer Uwe Rapolder ist, wird sie entscheiden müssen. Er hat bisher nichts bewegen können. „Wir haben 60, 70 Minute gut gespielt und wurden am Ende abgeschossen“, haderte der Coach, der auf ein Wunder hoffen muss und darauf, dass die Konkurrenz um den Klassenerhalt mit Nürnberg, Duisburg und Lautern ebenfalls weiter munter versagt.
Am Mittwoch müssen die FC-Profis in die Halle Tor 2 zur großen Advents-Fanfete. Advent, Advent, der Fan, der flennt. Wenn diesmal aber am Ende zum vierten Mal die Licht er ausgehen, dann sagt er auch gute Nacht.