Es gibt Tage, da nimmst Du DInge wahr und glaubst es doch nicht. Also: h i n s t z e n ! Das DIng hier ist nicht der ohne!
ZitatAlles anzeigenOriginal von KStA
Der bestrafte Schiedsrichter
Köln - Wenn Kläger und Angeklagter ein heikles Verfahren so schnell vom Tisch bekommen wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Oliver Neuville das Handspiel, das Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag zum ersten Tor verhalf, dann steckt dahinter das Interesse, die Diskussionen schnell zu beenden. Zwei Spiele Sperre, freiwillig akzeptiert vom Spieler. Thema vom Tisch. Doch jetzt wird offenbar, dass die wahre Strafaktion innerhalb des DFB erfolgt. Uwe Kemmling aus Burgwedel und seine Assistenten Uwe Kynast und Detlef Scheppe werden dieses Jahr möglicherweise kein Bundesligaspiel mehr leiten.
Eugen Strigel, der Schiedsrichter-Lehrwart des DFB, lässt keinen Zweifel daran, dass der Auftritt Kemmlings intern für ziemliche Verärgerung gesorgt hat. „Man kann nicht erwarten, dass er für seine Leistung auch noch gelobt wird. Es ist schon möglich, dass er vom Ausschuss-Vorsitzenden Volker Roth weniger berücksichtigt wird, als es sonst der Fall gewesen wäre.“ Den Verdacht, dass der Unparteiische für ein wiederholtes Skandalspiel mit einem Boykott bis 2005 abgestraft werden soll, will Strigel nicht bestätigen, allerdings verdeutlicht seine Hochrechnung, dass dies durchaus passieren könnte. „Unsere Spitzenleute, die auch Fifa-Schiedsrichter sind wie Markus Merk und Herbert Fandel, kommen in einer Saison auf durchschnittlich 20 Spiele. Schiedsrichter, die nicht zur Spitze gehören, auf zehn, letztes Jahr hatten wir sogar einen mit acht.“ Kemmling hat nach acht Spieltagen der Saison drei Einsätze. Es spricht einiges dafür, dass es bis zur Winterpause dabei bleibt.
Wie sehr die Fehleinschätzung von Gladbach die Schiedsrichter-Bosse erzürnt, zeigt Strigels Erklärung: „Ich habe ihn noch in der Kabine angerufen und ihn gefragt, wie so eine Situation entstehen konnte. Es kann ja sein, dass man ein Handspiel mal nicht sieht, aber dann gibt es andere Möglichkeiten, diese Situation aufzulösen.“ Das nahe liegende wäre die Befragung des Spielers gewesen, so wie es Kemmling 1998 beim Handspiel des Schalkers Oliver Held auf der eigenen Torlinie tat, das dann maßgeblich zum Abstieg des 1. FC Köln beitrug.
„Er hätte den Spieler Neuville befragen müssen“, sagt der Lehrwart, „daraus wäre womöglich eine ganz neue Situation entstanden. Die Spieler müssen sich zwar nicht selbst belasten, aber sie wissen, dass sie in einem solchen Fall nicht lügen dürfen. Wenn wir ihnen das nachweisen können, hat das ganz harte Konsequenzen.“ So trägt Kemmling die Konsequenz. Strigel wirft ihm sogar vor, falsch gestanden zu haben. „Er stand frontal und hatte so keine Chance, die Szene zu sehen, das ist wahr, aber wir weisen unsere Leute an, in solchen Situationen immer versetzt zu stehen.“
Die Unparteiischen würde der Bann der eigenen Zunft finanziell hart treffen. Ein Bundesliga-Schiedsrichter bekommt pro Erstliga-Einsatz 3068 Euro, seine Assistenten erhalten die Hälfte, der vierte Schiedsrichter als Aufpasser erhält 750 Euro. Auch eine vermehrte Degradierung in die Zweite Liga wäre schmerzhaft, denn dort gelten die halben Sätze. Dagegen ist der Schaden, den der Profi Neuville an entgangenen Auflauf- und möglicherweise Punktprämien hat, eher gering.
Aber das ist noch nicht alles. Der 1. FC Kaiserslautern hat in einem Protestbrief an den DFB angekündigt, Uwe Kemmling und sein Gespann in Zukunft für seine Spiele generell ablehnen zu wollen.
(KStA)
Sollte bei diesen präsenilen Vollschwachmaten kurz vor dem Exitus Letalis doch zur Vernunft kommen??? :shock: